Reizdarm
Der Reizdarm zählt zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen in Deutschland. Die Symptome können von Durchfällen, Blähungen und Verstopfung bis hin zu krampfartigen Schmerzen variieren. Leider sind die Symptome eher unspezifisch, so dass man nicht ohne genaue Abklärung die Diagnose stellen kann. Es gibt verschiedene Typen von Reizdarmsyndromen. Entweder stehen Durchfällen oder Verstopfung im Vordergrund oder es gibt Mischtypen zwischen Durchfall und Verstopfung. Häufig entstehen im Verlauf der Erkrankung auch psychische Probleme, da die Verdauungsproblematik von den Betroffenen als sehr belastend wahrgenommen wird.
Die Ursache für die Entwicklung eines Reizdarms ist nicht sicher geklärt, allerdings gibt es Hinweise auf eine gestörte Interaktion zwischen dem Gehirn und dem Darm (gestörte Darm-Hirn-Achse). Zudem spielt auch die spezifische Zusammensetzung der Darmbakterien eine Rolle in der Entwicklung des Reizdarms, dem sogenannten Mikrobiom. Oftmals ist es auch ein Zusammenspiel von körperlichen und seelischen Beschwerden, die zum Reizdarm führen können bzw. diesen verschlimmern. Wichtig für die Diagnosestellung des Reizdarms ist eine sorgfältige internistisch-gastroenterologische Abklärung. Die Diagnose ist eine sogenannte „Ausschlussdiagnose“, das heißt sie ist nur durch Ausschluss anderer Erkrankungen zu stellen, da keine speziellen Veränderungen im Darm oder im Blut vorliegen. Die Darmspiegelung ist ein relevanter Baustein der Reizdarmdiagnostik. Hier ist es zwingend erforderlich, dass Stufenbiopsien entnommen werden, da einige gastroenterologische Krankheitsbilder ähnliche Symptome verursachen können.
Die Therapie des Reizdarmes ist schwierig und langwierig und umfasst einige nicht spezifische Medikamente, welche in einer gemeinsamen engen Betreuung ausprobiert werden müssen, da nicht bei jedem Patienten die gleichen Therapien erfolgversprechend sind und es nicht immer direkt zum Therapieerfolg kommt. https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2022/02/ZfG_Leitlinie-LL-Reizdarmsyndrom_08.02.22.pdf