Allergologie

Die Allergologie befasst sich mit Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Allergien.

Was ist eine Allergie?

Allergien sind Überreaktionen des körpereigenen Abwehrsystems auf körperfremde, eigentlich ungefährliche Stoffe.

Wie häufig sind Allergien?

Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen mit rapide zunehmender Häufigkeit. Schätzungsweise leidet aktuell fast jeder Dritte in Europa an einer Allergie.
Zunehmende hygienische Umweltbedingungen, veränderte Ernährungsgewohnheiten und Luftschadstoffe haben wahrscheinlich einen schädlichen Effekt.

Was sind häufige Auslöser von Allergien?

  • Häufige Allergene sind:
  • Baum- und Gräserpollen
  • Hausstaubmilben
  • Haustiere, insbesondere Katzen
  • Insektengifte, vor allem Wespen und Bienen
  • Selten Medikamente
  • Vereinzelt auch Lebensmittel wie zum Beispiel Nüsse oder Meeresfrüchte
  • Kontaktallergene, zum Beispiel Nickel (Domaine des Dermatologen)

Sind alle Nahrungsmittelunverträglichkeiten Allergien?

Definitiv Nein! Neben echten Allergien spielen so genannte Pseudoallergien, Störungen der Verdauungsenzyme (Intoleranzen wie Laktoseintoleranz), weitere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und auch der Reizdarm eine große Rolle.
Die oft aufwändige Diagnosestellung erfordert in der Regel eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Gastroenterologen oder Dermatologen, hier die Bündelung der Daten beim hausärztlichen Internisten oft hilfreich.

Wie entsteht eine Allergie?

Auslöser der Allergien sind in der Regel Eiweiße (einschließlich Pilzeiweiße), Metalle oder chemische Stoffe (z.B. Isocyanate oder Färbemittel in Zusammenhang mit der Arbeitsmedizin oft zu sehen).
Diese eigentlich harmlosen Stoffe treten entweder über die Haut, Schleimhäute der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts in Kontakt mit dem menschlichen Körper, oder werden injiziert (z.B. Medikamente oder Insektengifte). Der Fremdstoff wird in den Körper aufgenommen, vom Abwehrsystem(Immunsystem) verarbeitet und fälschlicherweise als gefährlich eingestuft und gespeichert. Dieser Vorgang wird als Immunisierung bezeichnet, der Fremdstoff ist das Allergen. Bei einem erneutem Kontakt mit dem Stoff reagiert das Immunsystem mit einer Überreaktion, welche die allergischen Beschwerden auslöst. Die Beschwerden treten in der Regel am Kontaktorgan (z.B. Nase und Augen bei Pollenallergikern) auf, können aber auch weitere, entfernte Organe betreffen und im schlimmsten Fall in einem Herz-Kreislaufversagen münden.
Die familiäre Neigung zur Sensibilisierung und das gehäufte Auftreten der 3 Krankheitsbilder Heuschnupfen, Neurodermitis und allergisches Asthma wird auch als Atopie bezeichnet.

Was sind Kreuzallergien?

Manche Substanzen, die in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind, können eine Verwandtschaft mit den Allergieauslösern von Pollen aufweisen und lösen so nach Nahrungsaufnahme entsprechende Beschwerden aus.

Baumpollen (z.B. Hasel, Erle & Birke)

  • Kernobst (Apfel, Birne), Steinobst (Pfirsich, Aprikose, Kirsche), Haselnuss, Walnuss, Kiwi, Litschi, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Erdnuss, Sellerie, Karotte, Kartoffel, Anis, Mandel, Kürbiskerne, viele Gewürze

Kräuterpollen (z.B. Beifuß)

  • Sellerie, Kamille, Anis, Karotte, Paprika Gurke, Melone, Muskat, Pfeffer, Ingwer, Zimt, viele Gewürze

Gräser und Roggen

  • Sojamehl, Getreidemehl, Erdnuss, Kartoffel, Tomate, Bohnen, Erbsen

Bei welchen allergischen Beschwerden können wir Ihnen helfen?

Allergische Reaktionen können vielfältige Symptome auslösen, zum Beispiel:

  • Unerklärlicher Fliessschnupfen oder verstopfte Nase
  • Niesreiz oder Niesattacken
  • Augenjucken, Augentränen
  • Gaumenjucken, -schwellung und –rötung
  • Anfallsartige Luftnot nach Allergenkontakt
  • Kollaps und allergischer Schock
  • Übelkeit, Magenkrämpfe, Durchfall
  • Hautausschlag

Was sind die häufigsten allergischen Krankheiten?

  • Allergische Nasen- und Bindehautentzündung, die sogenannte allergische Rhinitis und Konjunktivitis
  • Allergisches Asthma bronchiale
  • Orales Allergiesyndrom, Kreuzallergien und Nahrungsmittelallergien
  • Allergische Reaktionen vom verzögerten Typ (z.B. Vogelhalterlunge oder Kontaktallergien)
  • Allergische Hauterkrankungen, Nesselsucht
  • Angioödem, eine starke Haut- und/oder Schleimhautschwellung
  • Allergischer oder anaphylaktischer Schock (Aufklärung und Verordnung eines sog. Notfall-Sets)

Mit welchen Untersuchungsverfahren können wir bei Ihnen Allergien nachweisen oder ausschließen?

In unserer Praxis stehen moderne und klassische Verfahren der Diagnostik zur Verfügung:

  • Pricktestungen
  • Immunologische Labordiagnostik im Blut
  • Provokationsverfahren mit Allergenen (selten)

Gelegentlich wird zur Komplettierung der Diagnostik oder Therapie die Zusammenarbeit mit dermatologischen oder HNO-ärztlichen Fachkollegen erforderlich.